Ermittlung der Sendeleistung
Wenn sich elektromagnetische Wellen im Raum ausbreiten, nimmt in Folge der dreidimensionalen Ausbreitung im Raum die Leistung exponentiell zur Entfernung vom Ursprungsort ab. Eine Aneinanderreihung von Dämpfungswerten führt zu einer ganzen Serie von Multiplikationen - was zum schnellen Rechnen sehr unhandlich ist. Aus diesem Grund nutzen Praktiker hier ein Hilfsmittel, das im Zeitalter des Taschenrechners und Computers fast schon in Vergessenheit geraten ist: den Logarithmus. Logarithmische Werte müssen nicht aufwendig multipliziert werden, sondern werden einfach addiert.
Die gebräuchliche Maßeinheit Dezibel ist der Logarithmus eines Verhältniswertes. Beispielsweise wird so die Sendeleistung bezogen auf 1 mW häufig in Dezibel Milliwatt (dBm) angegeben. Nach der Formel [dBm] = 10 * log (P[mW]/1 mW) ergibt sich folgende Übersicht:
0,0000000005 mW = -83 dBm
0,5 mW = -3 dBm
1 mW = 0 dBm
2 mW = 3 dBm
4 mW = 6 dBm
10 mW = 10 dBm
100 mW = 20 dBm
200 mW = 23 dBm
1 W = 30 dBm

Alle Dämpfungswerte auf der Übertragungsstrecke sind Angaben in dB, die das Verhältnis von Eingangs- zu Ausgangsleistung beziffern (zum Beispiel -3 dB bei einer Halbierung der Leistung).
Zwei weitere wichtige Werte bei der Ermittlung der Sendeleistung sind der "Antennengewinn" und die "Freiraumdämpfung":
Der bei der Antenne angegebene Antennengewinn resultiert nicht aus einer Verstärkung des Empfangssignals, die höhere Leistung ergibt sich allein durch die Richtwirkung der Antenne. Aus anderen Raumsegmenten wird dadurch entsprechend weniger Leistung aufgenommen.
Die Freiraumdämpfung afr gibt an, welche Dämpfung durch die räumliche Entfernung zwischen den Kommunikationspartnern vorhanden ist. Für das RCoax-Kabel gilt die Formel
afr = 20 * log(4 πd / λ)
Dabei ist afr die Freiraumdämpfung in dB, d bezeichnet den Abstand zwischen Kabel und Antenne in Meter und λ gibt die Wellenlänge der elektromagnetischen Schwingung in Meter an. Bei einer Frequenz von 2,4 GHz ist die Wellenlänge 0,125 m.
Ob mit den gewählten Komponenten eine Kommunikation mit der gewünschten Übertragungsrate möglich ist, zeigt sich bei der Berechnung des Gesamtsystems: Dazu werden von der Sendeleistung alle Verluste abgezogen - etwa Längsdämpfung, Freiraumdämpfung und Leistungsteiler - und der Antennengewinn addiert. Das Ergebnis ist die Leistung, die dem Empfänger zugeführt wird. Ist diese größer als die Empfänger-Empfindlichkeit, ist die Kommunikation möglich.
 
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